Was ist gemeint, wenn im Koran vom „Himmel“ die Rede ist? Klar scheint zu Beginn nur, dass er an fast oder gar überhaupt keiner Stelle der Himmel im christlichen Sinne ist. Ist er nur das „blaue Himmelszelt“ und somit lediglich die Erdatmosphäre, oder steckt mehr dahinter?
Das Wort „Himmel“ kommt im Ehrwürdigen Koran in dreierlei Formen vor: Im Plural (die Himmel
oder sieben Himmel
), im Singular ohne Spezifikation (der Himmel
) und im Singular mit Spezifikation (der niederste Himmel
). Er gehört mit insgesamt 310 Vorkommnissen zu den häufigsten und somit wichtigsten Termini des Ehrwürdigen Koran.
Im Plural die Himmel
oder sieben Himmel
, zumindest wenn die Erde miterwähnt wird (die [sieben] Himmel und die Erde
), ist der Ausdruck mehr oder weniger ein Synonym von „Universum“, d.h. die Gesamtheit der gewöhnlichen, raumbildenden Schöpfung, wenn auch ohne den Thron (al-'arš) und den Schemel Gottes (al-kursiyy), und auch die Bewohner dieses Universums werden von dem Begriff vermutlich nicht umfasst. Der Gesamtheitscharakter der „sieben Himmel und der Erde“ und die weitgehende Deckungsgleichheit zur abstrakten Bedeutung des Wortes „Universum“ wird an verschiedenen Stellen des Koran deutlich.
So rühmt sich Gott gegenüber den Engeln in Sure 2:33, das Verborgene der Himmel und der Erde
zu kennen. Eine solche Rühmung macht nur Sinn, wenn die sieben Himmel und die Erde die „eigentliche“ Welt darstellen, besonders da die Engel die Angesprochenen sind, die ja auch teils Berührung mit Überweltlichem haben (z.B. die Träger des Throns).
Auch der folgende Vers lässt ahnen, dass das Wissen um das, was in den Himmeln und auf der Erde ist, dem Allwissen nahekommt:
An vielen anderen Stellen rühmt Er Sich , die Herrschaft über das Reich der Himmel und der Erde innezuhaben. Wäre dies nur ein kleiner Teil des Universums und nicht das Universum selbst, wäre dies ebenfalls eine schwache Rühmung und stünde in einem Missverhältnis zur Vielzahl der Vorkommnisse dieser Rühmung. Mehr noch: Es ist zu bemerken, dass die Herrschaft über das Reich der Himmel und der Erde für den Koran gewissermaßen ein Synonym für Allmacht ist:
Immer, wenn Gott Seinen unumschränkten Willen betont, z.B. indem Er sagt, dass Er verzeihe, wem Er will, und peinige, wen Er will, wird noch im selben Vers Seine Herrschaft über das Reich der Himmel und der Erde erwähnt:
(Die übrigen Stellen: 5:18, 3:129, 5:40, 48:14)
Auf die Behauptung, der Inhaber der Allmacht habe sich jemanden zum Kind genommen, antwortet Er mit der Aussage, dass Er dies nicht im Geringsten nötig hat, wobei sie der Aussage „Er hat schon alles“ ähnelt. Doch die Art und Weise, wie die Aussage formuliert ist, legt nahe, was dieses (quasi-)„alles“ ist:
Dass alles, was es außer dem Schöpfer gibt, Ihm gehört, ist klar und auch eine wichtige koranische Lehre. 5 Jedoch benutzt der Koran nirgends die Formulierung, dem Schöpfer gehöre, was es in den Himmeln, auf der Erde „und was es in Sonstigem noch gibt“ (wa mâ fî ghayrihimâ), sondern in diesem Schema allenfalls „und was es zwischen ihnen beiden gibt“ (wa mâ baynahumâ)6, oder „und was […] in beiden“ (wa mâ […] fîhimâ)7, oder „und was es in ihnen gibt“ (wa mâ fîhinna)8, oder „und wen es in ihnen gibt“ (wa man fîhinna)9 – fast als gäbe es außerhalb der Himmel und der Erde kein Geschöpf mehr.
Freilich lässt sich fragen, wo dann Paradies und Gehenna10 anzusiedeln seien, zumal wenn die sieben Himmel, die Erde und das, was von ihnen umfasst wird, bereits quasi alles sind und außerhalb von ihnen somit höchstens wenige Dinge existieren. Die Weite des Paradieses ist laut Koran immerhin gewaltig, da mit der Weite der Himmel und der Erde vergleichbar11. Nun, explizit sagt der Koran keineswegs, dass nur oder fast nur die sieben Himmel, die Erde und ihr Inhalt existieren. Dass er dennoch von ihnen so spricht, als ob nichts anderes existierte, ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass er damit zwar durchaus das Welt-„All“ meint, jedoch eben das Welt-All, d.h. nur dasjenige All, das der Mensch potentiell beobachten kann, während von Paradies und Gehenna vor dem Eintritt des Letzten Tages nie etwas wahrgenommen werden wird. Damit würde es sich bei den sieben Himmeln und der Erde um das empirische Universum handeln.
Es ist tatsächlich eine wichtige Feststellung, dass nach dem Koran alle sieben Himmel für den Menschen (zumindest im Groben) irgendwann noch vor dem Jüngsten Tag einmal empirisch beobachtbar werden oder es gar bereits sind. Die folgenden Verse werden später noch eine Rolle bei der Frage spielen, was im Sinne des Koran der „niederste Himmel“ ist, und was nicht. Jedenfalls ist mit ihnen die Annahme, dass es sich bei den sieben Himmeln und der Erde um das empirische Universum handelt, bewiesen:
Paradies und Gehenna sind jedoch unsichtbar. Darauf weist zum einen die Herkunft des Wortes jannah (arab. „Garten, Paradies“) hin, welches dem Anschein nach substantivierend aus dem Verb janna (arab. „bedecken, verbergen“) gebildet ist. Zum anderen legen dies entsprechende Stellen im Ehrwürdigen Koran nahe:
Nichtsdestotrotz ist es auch unter einem weiteren Aspekt sinnvoll, ohne Einbezug von Paradies, Gehenna und einiger anderer Dinge von „Universum“ oder „Weltall“ zu reden, nämlich hinsichtlich der Tatsache, dass die sieben Himmel und die Erde der Lebensraum fast oder gänzlich aller lebenden Geschöpfe einschließlich der Engel19 und Daimonien (jinn) ist, Paradies und Gehenna wohl bis zum Ende dieser Welt jedoch nicht.20
Es lässt sich sogar zeigen, dass die sieben Himmel und die Erde
des Koran kein bloß „koranisches“ Universum, sondern durchaus mit dem Universum im modernen Sinne identifizierbar sind.
Zum Beispiel unter dem Aspekt seines Alters: Während sich aus der Bibel ein Weltalter von nicht mehr als 6.000 bis 10.000 Jahren schließen lässt, deuten Koranverse darauf hin, dass das Universum für den Koran weit älter ist, auch wenn keine konkreten Zahlen benennbar sind oder genannt werden. Denn angesichts der Tatsache, dass ihm zufolge der Jüngste Tag kurz bevorsteht und an ihm das Universum zu einem Ende geführt wird, muss aus den folgenden Versen geschlossen werden, dass dem Koran zufolge dieses Universum unvorstellbar alt ist, denn er stellt sein Alter offenbar als eine „Ewigkeit“ dar und nutzt sie als Vergleichsgröße für die mit Unsterblichkeit verbundene Ewigkeit im Jenseits:
Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand ist das Universum in der Tat unvorstellbar alt, nämlich ca. 13,75 Milliarden Jahre.
Faszinierenderweise zieht der Koran das Universum als Vergleichsgröße nicht nur für zeitliche, sondern auch für räumliche Ausmaße des Paradieses heran:
Nun bräuchte man nur aus dem Koran oder authentischen Hadithen die Ausmaße des Paradieses in Erfahrung zu bringen, um auf die Größe des Universums zu schließen. Dazu machen diese Quellen zwar leider keine konkreten Angaben, jedoch lässt sich feststellen, dass für sie die Ausmaße des Universums weit über das hinausgehen, was man sich damals üblicherweise vorstellte. Aristoteles (gest. 322 v. Chr.), der für rund ein Jahrtausend maßgebliche Philosoph und Naturwissenschaftler hielt die Milchstraße für eine Ausdünstung, die der Erde näher sei als der Mond.25 Noch im 13. Jahrhundert n. Chr. ging der Mathematiker und Astronom Campanus von Novara von einem Durchmesser von nicht viel mehr als 117 Millionen Kilometern aus. Für damalige Verhältnisse war dies bereits eine fortschrittliche Rekordschätzung, und dennoch wäre dies nach heutigem Wissen gerade mal ein winziger Bruchteil der Größe unseres Sonnensystems, denn dieses erweist sich trotz seiner eigenen Winzigkeit als über 75 Mal größer als das Universum des Campanus von Novara…
Über das Paradies sagte jedoch der Gesandte Gottes : „Wirklich, es gibt im Paradies einen Baum, in dessen Schatten ein rasend schneller Reiter hundert Jahre reiten könnte, ohne ihn zu durchqueren.“26 Legt man die Geschwindigkeit von 70 km/h zugrunde, die sehr schnelle Pferde durchaus sogar überschreiten können, ergäbe dies, dass allein dieser Baum einen Durchmesser besitzt, der in etwa dem Radius von Campanus’ Universum entspricht.
In einem Gedankenspiel, das annimmt, dass dieser Baum in der jeweiligen Paradiesstufe ähnlich häufig vorkommt wie die Bäume auf unserer Erde27 und im Verhältnis zur eigenen Größe auch in einer ähnlichen Durchschnittsdichte verteilt ist, würden allein die Bäume des Paradieses von der Größe her einen Bereich einnehmen, der dutzende bis hunderte Galaxien (in ihren heute bekannten Größen!) groß ist. Das Paradies insgesamt wäre um ein Vielfaches größer, besteht es doch aus Tausenden von Stufen28 und wurden in dem Gedankenspiel sonstige Bestandteile des Paradieses außer Acht gelassen (Gewässer, Gärten, Felder, andere Baum- und Pflanzenarten, Gebäude, unbekannte Arten von Objekten und Existenzformen etc.), und auch, dass die Güter des Paradieses und sicher auch seine Bäume weit zahlreicher als die der Erde sind.29
Die Weite dieses Reiches ist nach dem Koran auch dem Universum zueigen, wie die obigen Verse gezeigt haben (3:133 und 58:21). In der Hinsicht räumlicher und zeitlicher Ausmaße sind sich das koranische Universum und das moderne Universum so ähnlich, dass es keinen Grund gibt, die beiden nicht miteinander zu identifizieren.
Womit genau jedoch jeder einzelne der sieben Himmel zu identifizieren ist, ist eine weitere und etwas schwieriger zu beantwortende Frage. Es existieren zunächst mehrere Möglichkeiten, und die Beantwortung wird nicht zuletzt dadurch erschwert, dass die moderne Kosmologie selbst noch vor einigen Feinjustierungen hinsichtlich der Strukturierung des Weltalls steht, wiewohl sie darin schon sehr weit gekommen ist. Außerdem ist nicht einmal klar, ob nicht jeder einzelne der sieben koranischen Himmel aus mehreren untergeordneten Himmeln besteht, zumal „Himmel“ im Koran auch eine Sammelbezeichnung für mehrere Himmel sein kann (dies wird weiter unten besprochen).
Als erster Schritt zur Antwort können jedoch einige Vorschläge, die in der Vergangenheit von muslimischen Autoren gemacht wurden, ausgeschlossen werden.
Dazu gehört die Ansicht, die sieben Himmel seien mit den Schichten der Erdatmosphäre zu identifizieren. Aus den folgenden Gründen ist dies ausgeschlossen:
Habt ihr nicht gesehen, wie Gott sieben Himmel hierarchisch erschaffen hat und den Mond in ihnen (fîhinna) zu einem Licht machte?31
Ebenfalls lässt sich wohl ausschließen, das gesamte beobachtbare Universum befinde sich innerhalb des innersten Himmels, der es als riesige massive Kugel umschließe, und die sieben Himmel seien diese und sechs weitere Kugeln, die einander umschlössen:
Haben sie nicht den Himmel über sich angeschaut, wie wir ihn erbaut und geschmückt haben und er keine Breschen hat?32 Die Makellosigkeit eines unsichtbaren Himmels als Beweis für irgendetwas anzuführen, wäre in der Tat merkwürdig, besonders, wenn darauf hingewiesen wird, er habe keine Löcher und Spalten („Breschen“). Diese könnten nämlich vorhanden und nur deswegen nicht zu sehen sein, weil hinter der schwarzen Kugel auch nur Schwärze ist.
Es bleibt somit nichts anders übrig, als die sieben Himmel oder wenigstens ihren Großteil über das sichtbare Universum verteilt zuzuordnen. Tatsächlich ist dies mit dem heutigen Wissen über die hierarchische Struktur des Universums und die Organisationsformen seiner Objekte möglich. Vom Objekttypus des Planeten ausgehend, lässt sich nämlich feststellen, dass dieser in der Regel eine Atmosphäre besitzt, welche von einem Trabantensystem umgeben wird, dieses wiederum von einem Planetensystem, dieses von einer Galaxie, diese von einem Galaxienhaufen, dieser von einem sogenannten Superhaufen, und dieses schließlich vom Gesamtuniversum umgeben wird. Warum sollte nicht jeder einzelne dieser einander umgebenden Schwerkraftssysteme ein Himmel sein? Man mag einwenden, dass sich Geschöpfe des ersten Himmels dann ja immer zugleich in allen höheren Himmeln befinden würden, doch das wäre auch in der naiven alten Vorstellung der einander umschließenden Kuppeln der Fall. Konkret käme mit dem zuvor Festgestellten jedenfalls die folgende Systematisierung in Frage:
1. Himmel: | Erdatmosphäre (zumindest ein oberer Teil der Homosphäre und davon zumindest die Mesosphäre33). |
2. Himmel: | Lunarsystem (Mond & Mondumlaufbahn, evtl. incl. Van-Allen-Gürtel, irdische Heterosphäre und Kordylewskische Wolken). |
3. Himmel: | Heliosphäre und/oder Sonnensystem (incl. Kuipergürtel, interplanetarer Staub und Oortsche Wolke) abzüglich Erde-Mond-System |
4. Himmel: | Milchstraße (incl. Dunkle Materie und interstellare Materie) abzüglich Sonnensystem |
5. Himmel: | Lokale Gruppe (incl. intergalaktisches Medium) abzüglich Milchstraße |
6. Himmel: | Laniakea-Superhaufen34 abzüglich Lokale Gruppe |
7. Himmel: | Gesamtuniversum abzüglich Laniakea-Superhaufen |
Kleine Verschiebungen sind möglich, z.B. falls das „Lunarsystem“ nichts als eigener Himmel gelten kann, wäre der Gesamtuniversum-Himmel eventuell nur der sechste Himmel, und wir lebten in einem noch nicht voll beobachtbaren Universum oder gar Multiversum.
Ein Widerspruch zu den Koranversen 67:3 und 71:16 ist nicht festzustellen, auch wenn die Vertreter des Schalenmodells sich von den gängigen Übersetzungen der beiden Verse zu ihrer Ansicht haben verleiten lassen. In 67:3 und 71:16 heißt es in den meisten Übersetzungen, Gott habe die Himmel als „Schichten“ und/oder „übereinander“ erschaffen, obwohl nach dem heutigen Wissenstand außerhalb der Atmosphäre keine weitere Schicht im Sinne einer Haut oder einer Schale o.ä. folgt. Die Übersetzungen richten sich nach klassischen, vormodernen Korankommentaren wie den des Tabariyy, des Qortobiyy oder des Ibn Kathîr. In der Vorstellung dieser Gelehrten wiederum herrschte ein Bild, das von schwachen, aber damals verbreiteten und als einzige Erklärung sich anbietenden Hadithen geprägt war, so dass sie das betreffende Wort Tibâqan (طباقا) diesem Bild entsprechend interpretierten. Dies taten vormoderne Koranexegeten, obwohl sie sich hinsichtlich der sprachlichen Einordnung des Ausdrucks Tibâqan sehr unsicher waren und sich der Uneindeutigkeit dieses Ausdrucks durchaus bewusst waren35, denn eine andere Erklärung bot sich damals nicht an.
Zu solchen besonderen Koranstellen existieren normalerweise viele Überlieferungen von Meinungen der Korankommentatoren aus den ersten 150 Jahren, und die Standardquelle für solche mit Überliefererketten ausgestatteten Überlieferungen ist der Korankommentar des Tabariyy. Doch ausgerechnet zu diesem Wort bietet sein Kommentar bezeichnenderweise keine einzige Überlieferung. Dies mag ein Indiz dafür sein, dass die Bedeutung dieser Stelle von Anfang an unklar war.
Dass sich dennoch die Meinung durchsetzte, der Vers spiele auf das Schalenmodell an, so dass wegen seiner Popularität in klassischen Exegesewerken noch heute einige muslimische Autoren sich nichts anderes vorstellen können, hat verschiedene Gründe:
Die ersten beiden Punkte haben sich durch den wissenschaftlichen Fortschritt sozusagen von selbst erledigt, während dagegen die beiden letzten Punkte der Beleuchtung hinsichtlich ihrer Fehlerhaftigkeit bedürfen. So ist die Begnügung mit der erwähnten Definition des Wortes samâ° zweifellos auf die zwei anderen Punkte zurückzuführen, denn das Wort ist weit davon entfernt, auf die Dach-Bedeutung beschränkt.werden zu können. Die ursprüngliche Bedeutung ist nämlich nicht „Dach“, sondern „(große) Höhe“36. Darum lässt sich im Arabischen auch jeder in großer Entfernung zur Erdoberfläche befindliche Bereich samâ° nennen, sei er nun flächenhaft oder raumartig. Dies soll sich an einer späteren Stelle dieses Artikels noch einmal bestätigen, und zwar dadurch, dass der Koran die Wolken mal im Himmel und mal unterhalb des Himmels verortet, da sich aus den erwähnten sprachlichen Gründen beides sagen lässt.
Was die Hadithe anbetrifft, so handelt es sich um die folgenden - in den dazugehörigen Fußnoten zeigt sich die mangelnde Authentizität ihrer Überlieferungswege und somit, dass Mohammed diese Aussprüche so wohl nie getätigt hat:
a) Abû Dharr, ein Prophetengefährte, soll berichtet haben, der Gesandte Gottes habe gesagt: „Von der Erde bis zum Himmel ist eine Strecke von fünfhundert Jahren. Die Dicke jedes Himmels beträgt fünfhundert Jahre, und von jedem Himmel zum nächsten Himmel ist es eine Strecke von fünfhundert Jahren. Die Erden sind genau so. Zwischen dem siebten Himmel und dem Thron ist derweil das Gleiche wie all das zusammen.“37
b) 'Abbâs, ein Onkel des Propheten , soll gesagt haben: „Wir saßen zusammen mit dem Gesandten Gottes, Gott segne ihn fürsorglich und schenke ihm Heil, in Al-Batħâ. Da zog eine Wolke vorüber. Da sagte der Gesandte Gottes, Gott segne ihn fürsorglich und schenke ihm Heil: ‚Wisst ihr, was das ist?’ Wir sagten: ‚Wolken.’ Er sagte: ‚Und Nimbusse?’ Wir sagten: ‚Und Nimbusse.’ Er sagte: ‚Und 'anân38.’ Da schwiegen wir, und er sagte: ‚Wisst ihr wie viel (Abstand) zwischen Himmel und Erde ist?’ Wir sagten: ‚Gott und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Zwischen ihnen ist eine Strecke von fünfhundert Jahren. Von jedem Himmel zu einem Himmel ist es eine Strecke von fünfhundert Jahren. Die Dicke jedes Himmels ist eine Strecke von fünfhundert Jahren. Und über dem siebten Himmel ist ein Meer, zwischen dessen Unteren und Oberen eine Strecke von fünfhundert Jahren liegt. Sodann sind darüber acht Steinböcke, zwischen deren Knien und Hufen eine Strecke wie zwischen Himmel und Erde ist. Sodann ist darüber der Thron, zwischen dessen Unterem und Oberen eine Strecke wie zwischen Himmel und Erde ist. Und Gott, segensreich und voller Höhe ist er, ist darüber, ohne dass ihm etwas von euren Werken verborgen bleibt.’“39
c) In einer weiteren Version mit der selben Basisüberliefererkette werden anstelle der fünfhundert Jahre 71 bis 73 Jahre erwähnt.40
d) Abû Hurayrah soll berichtet haben: „Während der Prophet, Gott segne ihn fürsorglich und schenke ihm Heil, mit seinen Gefährten saß, kam eine Wolke, worauf der Prophet Gottes, Gott segne ihn fürsorglich und schenke ihm Heil, sagte: ‚Wisst ihr, was das ist?’ Sie sagten: ‚Gott und sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Dies sind 'anân. Die sind die Bewässerer der Erde, die Gott, segensreich und voller Höhe ist Er, zu einem Volk hinführt, die ihm weder danken noch ihn anrufen. Wisst ihr, was sich über euch befindet?’ Sie sagten: ‚Gott und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Ein beschütztes Dach und zurückgehaltene Wellen. Wisst ihr, wieviel zwischen euch und ihm ist?’ Sie sagten: ‚Gott und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Zwischen euch und ihm ist eine Strecke von fünfhundert Jahren. Wisst ihr, was darüber ist?’ Sie sagten: ‚Gott und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Darüber befinden sich zwei Himmel, zwischen denen ein Abstand von fünfhundert Jahren ist.’ … bis er sieben Himmel aufgezählt hatte, zwischen allen zwei Himmeln ein Abstand wie zwischen Himmel und Erde. Sodann sagte er: ‚Wisst ihr, was darüber ist?’ Sie sagten: ‚Gott und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Darüber ist der Thron, und zwischen ihm und dem Himmel ist ein Abstand wie zwischen zwei Himmeln. Wisst ihr, was unter euch ist?’ Sie sagten: ‚Gott und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Es ist die Erde. Wisst ihr, was darunter ist?’ Sie sagten: ‚Gott und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Unter ihr ist die andere Erde. Zwischen den beiden ist eine Strecke von fünfhundert Jahren. Bei dem in dessen Hand die Seele Mohammeds ist: Würdet ihr einen Mann mit einem Seil zur untersten Erde hinablassen, würde er auf Gott treffen.’“41
Dass diese Schilderungen wissenschaftlich falsch sind, lässt sich leicht feststellen. Zu der damaligen Zeit maß man Strecken in Zeiteinheiten, je nach dem, wie lange man mit einem Kamel, das nicht rennt, aber auch nicht schleicht, für die Strecke brauchen würde. Setzt man eine Schrittgeschwindigkeit von 10 km/h an, ergibt sich, dass es bis zur Mesosphäre (ca. 85 km Höhe) nicht fünfhundert Mondjahre sind, sondern nur acht bis neun Stunden. Selbst bis zum äußersten Rand der Atmosphäre (ca. 500 km) sind es nur ungefähr zwei bis drei Tage, wenn man ein pausenloses Reisen zugrunde legt, ansonsten vielleicht vier Tage. – Derweil sind es nach dem zweiten Hadith 8.000 Jahre bis zum Thron, also ungefähr 683,5 Millionen Kilometer. Dies würde bedeuten, dass schon der Nachbarstern unseres Sonnensystems höher ist als der Thron. Der erdnächste Stern ist nämlich Proxima Centauri, der ca. 40 Billionen Kilometer entfernt ist. Schlimmer noch: Der Thron würde in unser Sonnensystem hineinragen, denn der äußerste Planet ist über 4,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Jene 8.000 Jahre wären eindeutig zu wenig, denn der genannte Kilometerwert entspricht mehr als 50.300 Jahren. Auch hätte die NASA-Sonde Voyager 1 den Thron dann längst durchstoßen, da sich die Sonde ungefähr bereits am Rand des Sonnensystems befindet.42
Wie sich jedoch an den Fußnoten gezeigt hat, sind all diese Hadithe schon nach klassischen hadithwissenschaftlichen Kriterien nicht authentisch und weisen unvollständige Überliefererketten auf. Sie widersprechen auch anderen Überlieferungen höheren Authentizitätsgrades.43 Da sie jedoch in berühmten Werken wie denen des Aħmad b. Ħanbal, des Tirmidhiyy und des Abû Dâwûd standen, konnte sich das in ihnen enthaltene Weltbild fast ungehindert verbreiten. Hinzu kam, dass die Lehren dieser Hadithe im Großen und Ganzen mit etwas besseren Überliefererketten als private Meinung - nicht als Prophetenzitat - des hoch geachteten Prophetengefährten Abdullâh b. Mas'ûd überliefert wurden. Ein Teil der Gelehrten glaubte daraufhin, diese seine Aussage komme einem authentischen Prophetenzitat gleich, da ihr Inhalt nicht zur Art der Inhalte gehöre, auf die ein Prophetengefährte durch bloße denkerische Eigenbemühung (ijtihâd) kommen könne. Die Ungültigkeit dieses Arguments wird aber schnell klar, wenn man betrachtet, wie viele andere Quellen dieser Meinung in Frage kommen. Beispielsweise kam es nachweislich vor, dass Prophetengefährten Überlieferungen von Juden und Christen (isrâ°îliyyât), soweit sie islamischen Lehren ihrer Meinung nach nicht widersprachen, übernahmen. Auch, wenn ein erfundener Hadith bereits zu Lebzeiten eines Prophetengefährten eine gewisse Verbreitung gefunden hatte, konnte es vorkommen, dass er seinen Inhalt - solange er nicht im Widerspruch zu Koran und Sunnah stand - in seine private Meinung übernahm, ohne ihn als Prophetenwort auszugeben. Die Übernahme von harmlos, aber nützlich scheinenden unbestätigten Überlieferungen von Muslimen wird für ihn sogar sinnvoller gewesen sein als die Übernahme von isrâ°îliyyât. Somit ist der Nachweis, der von Hadithwissenschaftlern oft gefordert wird, um einen derartigen mawqûf-Hadith als irrelevant einstufen zu können, nämlich dass der betreffende Prophetengefährte auch wirklich schon einmal isrâ°îliyyât übernommen und weitergegeben hat, nicht nötig. Nichtsdestotrotz lässt sich dieser Nachweis bei Abdullâh b. Mas'ûd durchaus erbringen.44
Nach all dem Vorgenannten ist nun nicht nur verständlich geworden, warum sich die naive Deutung der Verse 67:3 und 71:16 so lange halten konnte, sondern auch, auf welch schwacher Grundlage diese Deutung steht. Es kommen tatsächlich viele andere Übersetzungen in Frage. So können die Verse meinen, Gott habe sieben Himmel erschaffen, und zwar
An drei Stellen des Ehrwürdigen Koran taucht der Ausdruck „der niederste Himmel“ (as-samâ°u d-dunyâ) auf. Ebenso wörtlich kann er übersetzt werden mit: „der nächstliegende Himmel“.54 Bei ihm dürfte es sich um die Erdatmosphäre bzw. eine relevante Schicht von ihr handeln.55 Dies wird dadurch unterstützt, dass an allen Stellen, an denen der Ausdruck as-samâ°u d-dunyâ vorkommt, das Thema des Schutzes der höheren Bereiche vor den „Lauschangriffen“ der Satane durch Meteore angesprochen wird und aus den koranischen Aussagen klar wird, dass es der „niedere Himmel“ ist, der mit Meteoren „bewehrt“ ist. Meteore sind Leuchterscheinungen in der Erdatmosphäre, genauer gesagt in ihrer mittleren Schicht, der sogenannten Mesosphäre.56
Zunächst könnte man wegen mancher Übersetzungen dieser Stellen irrtümlich denken, der Koran verorte die in Wirklichkeit unvorstellbar weit entfernten Sterne in die Erdatmosphäre und gehe davon aus, dass es jene Sonnen seien, die als Sternschnuppen vom Himmel herabfielen. In der Übersetzung von Rudi Paret ist nämlich zu lesen: „Wir haben ja doch den unteren Himmel mit dem Schmuck von Lampen versehen und diese zu Wurfgeschossen für die Satane gemacht.“ (Sure 67:5) - „Und den unteren Himmel versahen Wir mit dem Schmuck von Lampen und (bestimmten diese auch) zum Schutz (vor neugierigen Satanen).“ (Sure 41:12) - „Wir haben den unteren Himmel mit dem Schmuck der Sterne versehen.“ (Sure 37:6) - Darum könnten entsprechende Fragen lauten: Geht aus diesen Stellen nicht hervor, dass der Koran Meteoroiden für Sterne hält, obwohl heute bekannt ist, dass „Sternschnuppen“ keine herabfallenden Sterne sind? Die Stellen 41:12 und 67:5 benutzen zwar nicht das Nomen „Sterne“, jedoch scheinen damit angesichts von 37:6 dennoch „Sterne“ gemeint zu sein. Würde aus all dem nicht zusätzlich folgen, dass der Koran der veralteten Vorstellung anhängt, die Sterne seien in der Erdatmosphäre an einem Dach aufgehängt? – Dazu lässt sich sagen:
Und wahrlich, Wir haben den niedersten Himmel mit Leuchten geschmückt und sie zu Steinigungen der Satane gemacht. „Steinigungen“ sind keine statischen Gegenstände, sondern Ereignisse. Die Dynamik, welche hierdurch vermittelt wird, passt zu bereits im Sturz oder Flug befindlichen Objekten, und somit mehr zu den Meteoren als zu den damals als mehr statisch angenommenen Sternen - womöglich sogar eher als zu Meteoriten und Meteoroiden, zumal nur der Meteor-Begriff weit über das Dinghafte hinausgeht und für die Leuchterscheinung als Ereignis steht. Da nun aufgrund der Formulierung des Verses (
siestatt nur „einige von ihnen“) offenbar mehr oder weniger allen besagten Leuchtquellen diese Dynamik bereits zueigen ist, ist es zunächst unwahrscheinlich, dass mit den Leuchtquellen die statisch scheinenden Sterne gemeint sind.59 Meteore bleiben gute Kandidaten auch dann, wenn man einwendet, dass in der Wissenschaft davon ausgegangen wird, dass die dazugehörigen Meteoroiden lediglich ungesteuert herumfliegende Bruchstücke von Asteroiden etc. sind, die sozusagen zufällig von der Erdmasse angezogen werden und in die Atmosphäre eintreten. Denn erstens wird nicht jeder einzelne Meteoroid von Anfang an beobachtet, um über die Natürlichkeit seiner Laufbahn zu urteilen, und zweitens besitzt der Schöpfer die Macht und das Wissen, die betreffenden Koinzidenzen zu Ergebnissen völlig im Rahmen der Naturgesetze stattfindender Abläufe zu machen.
Und wahrlich, wir haben Türme in den Himmel gesetzt und ihn für die Schauenden geschmückt63), ist nichts gegen die Aussage einzuwenden, dass die Erdatmosphäre - subjektiv und von unten her betrachtet - mit den Sternen und allen anderen sichtbaren Himmelskörpern (kawâkib), einschließlich der Meteoriden, der Sonne und des Mondes, verziert ist. Dies ist besonders mit dem hier verwendeten Verb zayyana möglich,64 im Unterschied zu dem hier nicht verwendeten ħallâ. Beides bedeutet „schmücken“, das erste jedoch eher im Sinne von „schön aussehen lassen“,65 das zweite dagegen im Sinne von „mit Schmuckgegenständen ausstatten“. Ohnehin sollte es auffallen, dass der Koran normalerweise das Verb ja'ala („setzen“) benutzt, wenn er von der Ausstattung des Himmels mit Himmelskörpern spricht,66 ausgerechnet hier aber diese Vorgehensweise abwesend ist.
Hier sei noch einmal wiederholt, dass es sich wohl ausschließen lässt, das gesamte beobachtbare Universum befinde sich innerhalb des innersten Himmels, der es als riesige massive Kugel umschließe, und die sieben Himmel seien diese und sechs weitere Kugeln, die einander umschlössen. Dies würde bedeuten, dass sich der unterste Himmel im schwarzen Dunkeln befindet und unsichtbar ist, so dass der folgende Vers teilweise keinen Sinn ergäbe: Haben sie nicht den Himmel über sich angeschaut, wie wir ihn erbaut und geschmückt haben und er keine Breschen hat?
71 Die Makellosigkeit eines unsichtbaren Himmels als Beweis für irgendetwas anzuführen, wäre in der Tat merkwürdig, besonders, wenn darauf hingewiesen wird, er habe keine Löcher und Spalten („Breschen“). Auch lässt sich nachweisen, dass die sieben Himmel laut Koran prinzipiell beobachtbar sind – wenigstens vom damaligen Zeitpunkt aus gesehen für spätere Generationen. In einem solchen Kugelmodell wäre das jedoch nicht zu erwarten. Den Nachweis erbringen die Verse:
Da nun ausgeschlossen ist, dass ein dach- bzw. schalenförmiger Himmel um das Universum herum existiert und auch sonst kein schalenförmiges Schwerkraftsystem bekannt ist, bleibt aufgrund des folgenden Verses kaum etwas anderes übrig, als in der Erdatmosphäre oder eines Teils von ihr den innersten Himmel zu sehen, da dies der Bedeutung der Dachförmigkeit am nächsten kommt.:
Hier wird offenbar auf den oben besprochenen Schutz vor den Satanen angespielt. Die Erdatmosphäre hat tatsächlich die Funktion eines Daches, zumal sie eine effektive Schutzhülle darstellt - vor schädlicher Strahlung und vor Meteoriten, die ja in ihr zum größten Teil verglühen, bevor sie auf der Erdoberfläche Schaden anrichten können.
Die nicht mit völliger Sicherheit nachgewiesene Oortsche Wolke, von welcher das Sonnensystem umgeben wird, ist zwar wohl einigermaßen schalenförmig, doch hat sie nach derzeitigem Wissensstand nicht die Funktion einer Schutzhülle. Somit macht ihre Bezeichnung als „Dach“ weniger Sinn, es sei denn als Dach im Sinne einer Grenze, welche von den Daimonien nicht überschritten werden kann. Dafür passt zu dieser Wolke die Rede von der „Schmückung“ umso weniger.
Weniger eindeutig ist es, wenn der Koran schlicht von „dem Himmel“ spricht, im Singular und ohne direkte Spezifikation.
Dann nämlich kann „der Himmel“ ein Sammelausdruck für alle sieben Himmel sein und somit näherungsweise für das Universum abzüglich der Erde. Dies zeigt sich beispielsweise an der Parallelität der beiden folgenden Verse:
In anderen Versen bestätigt die Grammatik, dass hinter „dem Himmel“ mehrere Himmel stehen können, denn in den folgenden Versen steht in den hervorgehobenen Stellen wider Erwarten der Plural:
„Der Himmel“ kann aber auch schlicht den nächstliegenden, also den atmosphärischen Himmel meinen:
Besonders in der Wendung vom Himmel her
kann er aber auch schlicht „weit oben“ und diese Wendung „von weit oben her“ bedeuten, da samâ° (arab. „Himmel“) ursprünglich wörtlich übersetzt „(große) Höhe“ bedeutet und nichts mit der alten naiven Vorstellung einer „Himmelsschale“ zu tun haben muss. Die Erde wird dabei oft stillschweigend als Bezugspunkt vorausgesetzt. So beschreibt der Koran Wolken an einer Stelle (2:164) als zwischen Himmel und Erde
befindlich, als befänden sie sich in keinem Himmel, sondern unterhalb des untersten Himmels (in der Tat sind sie nur selten oberhalb der Troposphäre - in der Stratosphäre - zu finden, und niemals in der Mesosphäre), an einer anderen Stelle (30:48) werden Wolken doch noch im Himmel
verortet, was ebenfalls korrekt ist, da sie sich ja vergleichsweise in großer Höhe befinden.
So bleibt nichts anderes übrig, als den Kontext, in dem das Wort „Himmel“ jeweils benutzt wird, oder auffällige Parallelen zu anderen Versen zur Deutung zu Hilfe zu nehmen. Dort, wo dies nicht möglich ist, bleibt sein Inhalt diffus (was keineswegs unbeabsichtigt sein muss).
für die Schauendenspricht und sich nicht auf eine Spezies mit speziellen Wahrnehmungsfähigkeiten beschränkt. Allerdings sind in 15:16 diesmal weder der Himmel noch die Schmückung spezifiziert, so dass dort der Gesamthimmel als Gemeintes in Frage kommt und sich zusätzlich zu den Leuchtkörpern bzw. -ereignissen die Himmelsfarbe, Wolken und andere Faktoren als Schmückungsmittel denken lassen.