Die Aussagen des Koran, die zum Offenbarungszeitpunkt (7. Jhd. n. Chr.) kein Mensch gewusst haben kann und somit auf seinen göttlichen Ursprung hindeuten, sind derart zahlreich und entwaffnend, dass manche hartnäckige Verweigerer der Anerkennung dieses Ursprungs ihre letzte Zuflucht im Gedanken nehmen, hinter diesen Phänomen könnten anstelle Gottes ja außerirdische Geschöpfe aus fernen Zivilisationen stehen.
Die Vorstellung hierbei ist wohl, jemand führe mittels der Offenbarungen und der Initiierung einer Religion mit den Menschen eine Art ethologisches Experiment durch. Diese Annahme wirkt allein schon aus dem Grund unvernünftig, dass bis zum heutigen Tage trotz intensiver Suchen nicht einmal unintelligentes außerirdisches, organisches Leben in Erdnähe registriert wurde. Die Verfehltheit der Annahme äußert sich zudem in den folgenden Punkten:
Der nächste extrasolare Planet ist so weit entfernt, dass selbst das Licht Jahre benötigt, um die Strecke bis zur Erde zu überbrücken. Bewohnbare extrasolare Planeten wurden noch gar nicht entdeckt.1 Selbst wenn einer entdeckt würde, wäre er angesichts der Größe der Galaxis wahrscheinlich hunderte bis tausende Lichtjahre entfernt, wenn wir von einer zufälligen Streuung bewohnbarer Planeten ausgehen. Eine Kommunikation wie mit dem Koran oder gar ein Besuch ist somit praktisch unmöglich.
Die koranischen Phänomene erstrecken sich auch auf zutreffende Prophezeiungen. Die Vorstellung von Zeitreisen in die Zukunft und wieder zurück beinhaltet jedoch bekannte logische Widersprüche (Stichwort „Großvaterparadoxon“), ganz abgesehen von der technischen Praktikabilität.
Ein Buch, das derart beispiellos und perfekt das arabische Sprachempfinden, feinste Emotionen und Aspekte der menschlichen Psyche anspricht, kommt offenbar von jemandem, der den Menschen weit besser kennt als dieser sich selbst. Somit kommt das Buch von jemandem, der den Menschen so gut kennt, dass sich tierversuchsähnliche Experimente, wie sie das Argument wohl andenkt, erübrigen. Und andere Kandidaten als Motiv für einen derartigen außerirdischen Eingriff in die menschliche Zivilisation - von Scherzen, für die die koranische Lehre zu ernst und zu konsequent ist, abgesehen - bieten sich offenbar nicht an.
Ein Buch, dem wie der Koran sichtbar so stark daran liegt, die Menschen vom eigenen göttlichen Ursprung zu überzeugen, und das zugleich in Wirklichkeit von extraterrestrischen Lebensformen oder terrestrischen Parallelwelten stammt, würde sich der leisesten Erwähnung solcher Lebensformen enthalten, den Glauben an sie sogar als Aberglauben verunglimpfen oder zumindest angesichts tatsächlicher damaliger Vorwürfe, der Koran stamme von „Jinn“, ihre Existenz geleugnet. Doch das Gegenteil ist der Fall: Der Koran bestätigt nicht nur an mindestens einer Stelle die Existenz außerirdischen organischen Lebens2, sondern an vielen Stellen auch die Existenz der Jinn-Wesen3, einer intelligenten Lebensform, die teilweise auf den Menschen einen (wenn auch schwachen) Einfluss nimmt. Eine nur halbwegs intelligente außerirdische Lebensform, die den Koran bloß erfunden hätte, hätte diese Erwähnungen zweifellos vermieden.