Jonas und der Fisch

Jonas (yûnus) wurde laut dem Koran von einem Tier verschluckt, welches dort „Fisch“ (ħût) genannt wird. Ist es aber nicht so, dass ein Wal kein Fisch ist?

Hiermit ist kein Widerspruch feststellbar, denn:

  • Ein Wal ist nur in der akademischen Sprache zur Vereinfachung der Kommunikation der Biologen unter gewissen Gesichtspunkten wie z.B. der wahrscheinlichen Abstammungslinien oder seiner Zugehörigkeit zu den Säugetieren kein Fisch - hinsichtlich seiner groben optischen Form und seines Lebensraums schon. Und dies gilt erst recht für die damalige arabische Sprache, in welcher der Name ħût von Anfang an für die Vergabe nach den Kriterien der Optik und des Lebensraums gedacht war.1
  • Es ist nicht bekannt, ob es überhaupt ein Wal war. Auch „Fische“ im akademisch-biologischen Sinn können sehr groß werden, z.B. der Rhincodon typus.
1In der biologisch-akademischen Sprache sind auch Tintenfische keine Fische, dennoch wäre es nicht sinnvoll, in der nicht-akademischen Kommunikation einen anderen Namen als diesen zu benutzen. Definitionstheoretisch hat die akademische Definition für das Wort „Fisch“ als sogenannte Explikation jedenfalls eine stipulative Komponente (siehe dazu: Stipulative Definitionen). - Umgekehrtes Beispiel: In der mathematischen Sprache ist auch eine Gerade eine Kurve, während nach normalsprachlichen Maßstäben diese Bezeichnung völlig „falsch“ ist, zumal das Wort ursprünglich gerade dazu gedacht war, eine kontinuierlich zunehmende Abweichung von einer Geraden zu bezeichnen. Siehe auch: Infos zu Trivialnamen


Widerspruchsfreiheit zu naturwissenschaftlichen Fakten: Übereinstimmung mit anderen externen Fakten: Theologie und Dogmatik: Ethik: Geschlechtergerechtigkeit:
Innere Widerspruchsfreiheit: Sonstiges: