Menschlichkeit der koranischen Botschaft in der Praxis

Ist nicht der real-existierende Islam Hinweis genug darauf, dass die koranische Botschaft unmenschlich ist, angesichts der Beispiele Iran und Saudi-Arabien, sowie der religiös auftretenden Gewalt muslimischer Terroristen?

Hiermit ist die sittliche Integrität des Koran nicht widerlegbar, denn:

  • Auch ganz jenseits von Verschwörungstheorien ist bekannt: Da Saudi-Arabien und andere Golfstaaten politisch weitgehend nur schein-unabhängig sind und ihre Politik bis in innere Angelegenheiten hinein mit westlichen Staaten abgestimmt wird, taugen sie nicht als Beispiele für einen „real-existierenden Islam“. Beispielsweise ist das Zinssystem ein eklatanter Widerspruch zur koranischen Lehre und dennoch die Grundlage der Finanzsysteme dieser Staaten.
  • Der Iran scheint etwas unabhägiger zu sein, repräsentiert als schiitisches Land jedoch allenfalls eine Minderheit der Muslime.
  • Selbst diese Staaten und ihre Gesellschaften haben laut den Erfahrungen von Reisenden und Menschen, die dorthin auswanderten, viele positive Seiten, welche wegen mangelnden Interesses von den Medien ausgeblendet werden - umgekehrt sind die Kritiker und Gegner dieser Staaten insbesondere unter westlichen Staaten und Institutionen nicht frei von vielen negativen Seiten, gerade auch bezüglich der Menschenrechte1.
  • Die Wiedererrichtung eines unabhängigen, vorbildlichen Staates auf der Grundlage des Koran und des prophetischen Weges wird derzeit aus verständlichen politischen und anderen Gründen verhindert.
  • Bisweilen aufflackerndes Chaos ist oftmals Ausdruck der von einflussreichen nicht-muslimischen Ländern teils ausgelösten, teils aufrechterhaltenen katastrophalen humanitären Zustände in den jeweiligen Ländern. Wie die Menschheitsgeschichte und viele gegenwärtige Konflikte auf der Welt zeigen, braucht es nicht den Islam, um das Chaos hervorzurufen.2
  • Der Hauptfaktor für die Radikalisierung von Gruppierungen und Einzelpersonen ist nicht die Religion, sondern das (auch indirekt und medial z.B. durch Internetvideos) traumatisierende Erleben von Gräueltaten der als fremd empfundenen Mächte zusammen mit dem Bestehen einer gemeinsamen Identität mit den Opfern, unabhängig davon, ob diese Identität religiös, national oder anderswie bedingt ist.3 Das Ohnmachtsempfinden verstärkt die Radikalisierung weiter. Es sollte nicht verwundern, dass in Hetzreden einschlägiger Organisationen nicht der Koran als Hauptargument vorkommt, sondern die Erniedrigung, in welcher die islamische Nation sich befinde, und die vielen zivilen Opfer u.a. westlicher Militäraktionen (immer wieder wird das Bild der vergewaltigten Glaubensschwester bemüht).  Einer der vielen Belege für die Unabhängigkeit derartiger Radikalisierung vom Islam ist, dass in Koran und Sunnah (prophetische Weisung) Selbstmord strikt verboten wird und dennoch unter islamischer Flagge manchmal Selbsttötungsattentate verübt werden, die zuvor (oder gar erst im Nachhinein) durch komplizierte Argumentationen „legitimiert“ wurden.
  • Auffallend häufig werden für Angriffe auf Zivilisten Drogenkonsumenten und psychisch gestörte religiöse Analphabeten instrumentalisiert. Wurzelten derartige Angriffe in der koranischen Lehre, wäre dies nicht nötig. Darüber hinaus drängt sich angesichts zahlloser Merkwürdigkeiten im jeweils vorausgehenden und nachfolgenden institutionellen Umgang mit jenen Subjekten und ihren Taten immer wieder die Frage auf, wer sie eigentlich und in Wirklichkeit und zu welchem Zweck instrumentalisiert hat. Fest steht mindestens: Wenn für Historiker klar ist, dass westliche Staatsinstitutionen Terroranschläge auf eigenem Boden angestiftet haben (Stichwort „Gladio“), dann sind sie erst recht dazu imstande, solche Anschläge „kontrolliert“ zuzulassen.
  • Natürlich gibt und gab es auch spezielle Fälle, in denen eine sich zum Islam rechnende Splittergruppierung unabhängig von den bisher genannten Faktoren Übertretungen begeht. Hier sind die Ursachen in typisch menschlichen Machtgelüsten, Gruppenfanatismus und selbst entwickelten Irrlehren sowie mangelndem Wissen über die eigene Religion zu suchen. Solche Gruppierungen können in jeder Ideologie und Religion auftauchen, so dass auch im Namen von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten in der Menschheitsgeschichte unzählige Gräueltaten verübt wurden, und dies bis zum heutigen Tag.
  • Siehe auch:

1 Man denke an die hunderten CIA-Entführungen und Folterungen von Gefangenen durch US-Institutionen, sowie an die weltweite Verletzung des Menschenrechts auf Privatsphäre durch die globale Abhöraktivität der NSA. Auch in Westeuropa kommt es immer wieder zu staatlich und gerichtlich gebilligten bzw. geförderten, eklatanten Menschenrechtsverstößen, die von den einheimischen Medien und Bürgern nicht als solche wahrgenommen werden. Man betrachte z.B. den folgenden Fall: Hauptsache Liebe?
2 Beispiele: Obwohl der Buddhismus in dem Ruf steht, völlig unpolitisch, ja sogar pazifistisch zu sein, konnte dies weder den mit vielen Selbstmordattentaten ausgetragenen Terror in Sri Lanka, noch die blutige Verfolgung der burmesischen Muslime, an der sich viele buddhistische Mönche und Autoritäten beteiligten, verhindern.
3 Im Juli 2002 vermeldete die dpa: „Etwa 70 Prozent der palästinensischen Kinder und 30 Prozent der Kinder israelischer Siedler sind wegen des blutigen Konflikts ihrer Völker schwer traumatisiert. Dies geht aus einer am Montag in israelischen Medien veröffentlichten Studie der Universität Tel Aviv hervor, für die knapp 1200 Kinder untersucht wurden. Viele der Kinder waren der Untersuchung zufolge bereits Zeuge von mehreren gewalttätigen Zwischenfällen wie Terroranschlägen oder israelischen Militärschlägen in den Palästinensergebieten und litten daher am post-traumatischen Belastungssyndrom (PTSD). Das wichtigste Merkmal dieser Störung, die meist erst Wochen oder Monate nach Erleben eines gewaltsamen Zwischenfalls auftritt, ist das ungewollte Wiedererleben von Aspekten des Traumas. Die Betroffenen leiden häufig an panischer Angst, heftigen Stimmungswechseln und Verhaltensstörungen.“ (http://www.welt.de/print-welt/article397576/Palaestinenserfuehrung-ruft-zu-zivilem-Ungehorsam-auf.html)


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